Colère gehört zu Louise Chéreaus neuer Linie der Vices & vertus (dt. Laster & Tugenden). Der Name ist von den sieben Kardinaltugenden und sieben Todsünden abgeleitet, deren steinerne Stellvertreter über den alten Fasskeller von Château de Chasseloir wachen. Louises Idee und Motivation war, den Weinliebhabern weltweit die typischen Rebsorten (Melon de Bourgogne, Folle Blanche / Gros Plant) und Weinbereitungsmethoden ihrer Heimatregion vorzustellen. Die französische Colère ist der deutsche Zorn. Der gleichnamige Wein wird aus Trauben der 25 bis dreißig Jahre alten Folle Blanche-Reben des Weinguts gekeltert und Sur lie auf den Feinhefen ausgebaut.
Die Sorte Folle Blanche könnte manchem eher aus der Charente oder Gascogne vertraut sein, als fester Bestandteil der Grundweincuvée für Cognac respektive Armagnac. Im Westen der Loire ist sie vor allem unter dem Namen Gros Plant bekannt. Sie wird weitflächig angebaut und hat sogar zwei eigene Appellationen: Gros Plant du Pays Nantais und Gros Plant du Pays Nantais Sur lie. Château de Chasseloir allerding liegt im Muscadet, wo man alle AOP Weine sortenrein aus Melon de Bourgogne bereitet. Für Louise Chéreau kein Grund zur Aufregung, sie füllt ihre Folle Blanche Colère kurzerhand als Vin de France auf die Flaschen.