Die ersten, noch sehr rauen Brände oder Eau-de-vie (dt. Lebenswasser), wie sie die Franzosen, ihrer belebenden Wirkung wegen nennen, wurden pur getrunken oder mit Zucker versüßt. Doch schon bald begann man, die klaren Brände mit heimischen Kräutern und Gewürzpflanzen zu aromatisieren. In der Provence waren es die Bergkräuter der Alpen und Voralpen, wie Beifuß, Wermutkraut, Ysop oder Thymian. Diesen verschiedenen, zum Genuss oder als Arzneimittel bereiteten, Kräuterbränden schrieb man bald kräftigende bis wunderbare Eigenschaften zu und viele der schon damals verwendeten Kräuter zählen heute zu den Heilpflanzen.
Thymian – der Legende nach, aus den Tränen der schönen Helena geboren – wurde bereits in der Antike, wegen seiner wohltuenden Eigenschaften geschätzt. Die Römer sollen ihn, wie so vieles andere, in ihren zahllosen Kolonien eingeführt und damit in Europa verbreitet haben. In der Provence hat der Thymian, den man hier farigoule nennt, seinen ganz besonderen Platz. Auch und vor allem als traditioneller Kräuterlikör. Farigoule de Forcalquier ist einer seiner typischsten Vertreter und zugleich eines der ältesten Produkte im Sortiment der Distilleries et Domaines de Provence, die ihren Thymianlikör bereits seit 1898 bereiten.