Château Clarke ist eines der wenigen Weingüter im Médoc, das bereits seit dem 19. Jahrhundert einige seiner Weinbergsparzellen für weiße Bordeaux-Trauben reserviert hat, drei Hektar, um genau zu sein. Sie sind überwiegend mit Sauvignon blanc (rund siebzig Prozent) sowie Sémillon und Muscadelle (je rund fünfzehn Prozent) bepflanzt und liefern die Trauben für den weißen Châteauwein Le Merle Blanc (dt. die weiße Amsel) de Château Clarke. Weil die kommunale Appellation Listrac- Médoc ausschließlich Rotweine zulässt, muss Le Merle Blanc, obgleich ein kommunaler Listrac- Médoc, auf dem Etikett als Wein der regionalen AOP Bordeaux Blanc ausgewiesen werden.
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Die Ursprünge des Château Clarke weisen zurück bis ins 12. Jahrhundert als die Zisterziensermönche der Abtei Vertheuil hier ihre ersten Reben pflanzten. Seinen heutigen Namen erhielt es erst sehr viel später, im Jahr 1818 von seinem damaligen Besitzer Tobie Clarke. Indes war der Name deutlich beständiger als der qualitative Zustand des Weinguts, das häufig die Besitzer wechselte und mit jedem Wechsel etwas mehr verkümmerte. Bis 1973 Baron Edmond de Rothschild Château Clarke übernahm und sogleich umfassende Wiederaufbauarbeiten einleitete.
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Zuerst wurden in den Jahren 1974 bis 1978 die völlig vernachlässigten Weinberge neu angelegt und zu dem heutigen 54 Hektar großen Weinberg aufgepflanzt. Die Reben wachsen auf den Ton-Kalksteinböden der Hügelkuppen, die insbesondere dem auf Château Clarke vorherrschenden Merlot seinen vollendeten Ausdruck verleihen. Auch die alten Gebäude wurden vollständig restauriert und die Weinbereitungsanlagen auf den neusten Stand der Kellertechnik gebracht. Weinbau und Weinbereitung unterliegen strengsten Kontrollen. Die von Hand gelesenen Trauben werden behutsam in die Kellerei transportiert, hier minuziös sortiert und allein mithilfe der Schwerkraft in die hochwertigen Holzfässer und modernen Edelstahltanks zur Maischung und Vergärung weitergeleitet. Die roten Château-Weine reifen in neuen Eichenfässern, um sich in 14 bis 16 Monaten zu vollenden.
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Seit dem Jahrgang 1978, dem erstem Château Clarke unter Edmond de Rothschilds Leitung, hat man nie aufgehört, an der Qualität des Weines zu feilen und sie immer noch ein bisschen zu verbessern, um zeitlos sicher zu stellen, dass Château Clarke der authentische Ausdruck seiner Herkunft bleibt. Konzentriert und elegant vereint er Kraft, aromatische Fülle und ein ausgezeichnetes Lagerpotenzial. Im Jahr 1997 trat Baron Benjamin de Rothschild in die Fußstapfen seines Vaters und führt dessen Arbeit mit demselben Anspruch und derselben Hingabe an die Qualität weiter. Unterstützt von einem dynamischen Team und beraten von Önologe Michel Rolland.